
Wenn ich umfassend über die Webszene in Hamburg berichten möchte, komme ich (leider) nicht umhin, auch das Scheitern von Projekten zu thematisieren. Ein spannendes Unternehmen, eines der wenigen deutschen Internetstartups, die sich auch außerhalb der Bundesrepublik eine nennenswerte Userbasis aufbauen konnten, ist letztlich (doch) gescheitert: weblin.
Der Avatardienst hatte zuletzt immerhin über 2 Millionen registrierte Nutzer, eine Zahl, die sich die meisten Startups sicher wünschen würden. Eine geplatze Finanzierungsrunde machte den Gang zum Amtsgericht notwendig, Insolvenz wurde angemeldet.
Im Web wird derzeit viel über den Fall diskutiert. Dabei halten sich die Meinungen “weblin hatte kein vernünftiges Businessmodell” vs. “Ein schlechtes Timing bei Finanzierungsrunden kann auch ein gut aufgestelltes Startup zum Fall bringen” in etwa die Waage. Insofern kann man wohl annehmen, dass die Wahrheit - wie so oft - irgendwo in der Mitte liegt.
Ein persönliches Wort von mir (normalerweise versuche ich mich hier im Blog damit zurückzuhalten): Nach allem, was man “von außen” sehen konnte, haben Christine und Heiner einen tollen Job gemacht. Dass, was sie bis dato aufgebaut haben, verlangt großen Respekt. Ich bin mir sicher, dass die beiden nach kurzer Verschnaufpause ein neues, vielleicht noch spannenderes Projekt aus der Taufe heben werden.